Workshops/Events

Symposium zur internationalen Steuerpolitik

Veranstaltungen außerhalb des Hörsaals zu besuchen kann für Studierende stets Chance sein neues zu lernen, einen spannenden Tag zu erleben und neue Kontakte zu knüpfen.

Ein Symposium ist eine Tagung, bei der unterschiedlichste Fachleute und Interessenten zur Diskussion eines bestimmten Themas zusammenkommen. Es werden zudem Vorträge und Reden gehalten.

Das 6. Symposium für internationale Steuerpolitik besuchte ich mit Kommilitonen, nachdem unser Professor für internationales Steuerrecht uns dies empfohlen hat. Die Veranstaltung dauerte den ganzen Tag und fand im Bundesfinanzministerium in Berlin statt. Nach einer vorherigen Anmeldung konnte man kostenlos teilnehmen.

Zentraler Diskussionspunkt in der aktuellen Steuerrechtsdebatte ist die Gestaltung einer fairen Besteuerung von Unternehmen in Zeiten der Digitalisierung.

Thematik

Bislang knüpfte eine Besteuerung in Deutschland stets an eine hier vorhandene physische Präsens einer Unternehmung an. In Zeiten von Social-Media-Plattformen, Internetversandhäusern und Co gibt es jedoch immer mehr Dienstleistungen und Waren die ohne physischen Anknüpfungspunkt auskommen und dem Kunden online zur Verfügung gestellt werden oder geliefert werden.

Eine neue und faire Handhabung zu finden ist jedoch nicht so einfach und wird bereits seit längerer Zeit diskutiert. Zentraler Drehpunkt sind dabei die sogenannten Doppelbesteuerungsabkommen zwischen zwei oder mehreren Staaten. Deutschland hat derzeit 90 dieser Abkommen und führt Verhandlungen zu 17 weiteren. Weltweit sollen 3000 bilaterale Abkommen in Kraft sein. Das erste Doppelbesteuerungsabkommen wurde von Deutschland vor 150 Jahren geschlossen und dieses Jubiläum war auch ein Beweggrund das Symposium abzuhalten.

In der internationalen Diskussion werden bisher vor allem drei Lösungsansätze des Problems diskutiert. Diese wurden während des Symposiums vorgestellt und erläutert. Dabei wird über Marketinganknüpfungspunkte oder digitale Betriebsstätten nachgedacht. Einen Vorschlag, der auch innerhalb der EU diskutiert wird, kannte ich bereits aus der Arbeit im Workshop Future of Insurance von PwC. Anschließend folgte eine Podiumsdiskussion. Mit Diskutanten wie Prof. Dr. Roland Wacker, dem Vorsitzenden des ersten Senats am Bundesfinanzhof, war diese auch hochkarätig besetzt.

Highlight des Tages war die Rede von Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Er gab Einblicke in die internationale Politik, den Stand der Diskussionen, vor allem auf Ebene der EU, und gab sich zuversichtlich. Besonders als junge Studentin ist es aufregend in so kleinem Rahmen einen bekannten Politiker sprechen zu hören. Die vollständige Rede ist hier zu finden.


„…die Veränderungen durch Globalisierung und Digitalisierung haben unser Steuerrecht herausgefordert. Das verlangt politische Gestaltung. Wir brauchen eine faire internationale Regelung der Besteuerung, die die Finanzierung unseres Gemeinwesens sicherstellt. Fairness meint dabei mehrere Dimensionen: Fair aus Sicht der Allgemeinheit, denn alle müssen einen angemessenen Beitrag für das Gemeinwesen leisten. Fair aus Sicht der Unternehmen, das heißt gleiche Steuerpflicht für alle und fairer Wettbewerb unter Vermeidung der Doppelbesteuerung. Und nicht zuletzt: fair aus Sicht der Staatengemeinschaft: durch eine begründete internationale Zuordnung von Steuerrechten.“

Olaf Scholz

Fazit

Ein spannender Tag mit interessanten Einblicken in Praxis und Politik. Die Themen, welche wir in den Vorlesungen besprechen, sind für mich definitiv greifbarer geworden.

Es lohnt sich informiert zu bleiben. Zukünftige Veranstaltungen des Bundesministerium der Finanzen findest du hier.

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